The Worlds - Napoleonisch

 

The Worlds in Koblenz sind angesagt. An diesem Wochenende trifft man viele bekannte Gesichter und zieht in so manches Gefecht mit alten Bekannten.

 

Ich habe mich für FoG Napoleonisch entschlossen. Nach dem heldenhaften Untergang Auftreten meiner Bayern, in Brüssel, am Anfang des Jahres, werde ich jetzt mit Preussen 1806 antreten. Bei dieser Armee bin ich mir recht sicher, mich kaum schlechter zu schlagen als ihr historisches Vorbild.

 

Die Armee ist gegliedert in vier Divisionen:

 

  • zwei Infantriedivisionen mit je zwei Einheiten Musketieren, einer Einheit Grenadieren und einer Artilleriebatterie

  • einer Kavalleriedivision mit zwei Einheiten Kürassieren

  • einer gemischten Division mit einer Einheit Füsiliere, einer Einheit Musketiere und einer Einheit Husaren, geführt vom Preussenprinz

 

Am Freitag Morgen ging es los. Mein erster Gegner ist Steve. Diesmal mit einem französischen Infanteriekorps aus 1812. Steve hat im Zentrum ein Gebäude, das von einer alliierten Division, aus Badener, Hessen, Polen und Neapolitanern umgeben ist und an seiner linken Flanke einen Hügel, hinter dem sich die Kürassiere und Karabiners einer schwere Kavallieriedivision formieren (sieht recht unangenehm aus). Seine französischen Infanteriedivisionen sind zwischen dem Gebäude und dem Hügel im Aufstellung gegangen.

An der linken Flanke meines Aufstellungsbereiches befindet sich ein Hügel, den ich mit einer Infanteriedivision besetzte, die zweite Infanteriedivision im Zentrum, der Preussenprinz am rechten Flügel und die Kürassiere in Reserve.

 

 

Wie zu erwarten war geht Steve mit seinem Zentrum und seiner schweren Kavallerie forsch nach vorne. Ich will eine Einheit Musketiere aus der zweiten Linie nach vorne bringen. Um den notwendigen Platz zu haben marschiert eine meiner Muketiereinheiten nach vorne und wird dort mit fürchterlichen Salven der Franzosen empfangen und aufgerieben. Das Musketenfeuer der Franzosen, das meinen Salvenfeuer an Reichweite überlegen ist, setzt mir schwer zu. An der rechten Flanke setzten meine Kürassiere zum Angriff an. Beim Aufeinandertreffen verlieren beiden Seiten eine Einheit Kürassiere, danach setzen sich Steve's Reiter durch und meine Kürassiere fliehen vom Schlachtfeld.

 

 

Also suche ich mein Glück auf meiner linken Seite und gehe gegen die Badener und Hessen vor, um diese in ihrer Stellung zu binden und dann in die offene Flanke der französischen Linie einschwenken zu können. Doch Steve spielt nicht mit, die Badener und Hessen marschieren mir entgegen und schliessen die offene Flanke. Auf der gesamten Linie leiden nun meine Preussen unter dem Feuer der Franzosen, dem ich nur wenig entgegen setzten kann, und bald bricht mein Zentrum und beschert Steve den deutlichen Sieg.

 

Im zweiten Spiel des Tages geht es gegen Terry. Ebenfalls fast schon einem alten Bekannten. Terry spielt diesmal ein russisches Kavalleriekorps von 1812. Schon bei Blick auf die anderen Tische war ich von den 10 Kavallerieeinheiten, die Terry aufstellt, recht angetan. Terrys Korps besteht aus drei Kavalleriedivisionen (Husaren, Dragoner und Kürassiere) sowie einer Infanteriedivision. Im Zentrum habe ich wieder meinen Hügel mit einer Infanteriedivision besetzt, die zeite rechts davon, der Preussenprinz an der linken Flanke und die Reiterei wieder in Reserve.

 

Bei Terrys Aufstellung fehlte die Dragonerdivision, die sich auf einem Flankenmarsch befindet. Da die Kürassiere bereits rechts von Terrys Linie standen, rechnete ich mit einem Flankenmarsch gegen meine linke Flanke. Dort befindet sich lediglich ein kleiner seichter Bach und ein Ort am Ufer des Baches. Die Füsiliere bekommen den Auftrag das Dorf zu nehmen. Es entsteht ein kleiner Wettlauf meiner Musketiere gegen die russisches Infanterie, die gegenüber des Dorfes Terrys linke Flanke bildet, den ich gewinne.

 

Meine Kürassiere werden nach rechts beordert, um dort in einen heroischen Kampf mit den russischen Kürassieren zu treten. Terry schickt eine Husareneinheit um das Dorf, um meine linke Flanke zu bedrohen, dieser sende ich die preussischen Husaren unter der unmittelbaren Führung des Preussenpinzen entgegen.

 

Als meine Kürassiere nun mutig zur Attacke anreiten kommt Terrys Flankenmarsch, an meiner rechten Flanke! Was will er nur dort damit, da gibt es ja kaum noch Platz? Zweifelsohne wurde der Kampf meiner Kürassiere heroisch (verloren).

 

 

Die russischen Kavalleristen stürmen auf meine Musketiere an der rechten Flanke ein, die schnell ins Karree gehen. Mit in den Schutz der Karrees gehen die Artilleristen der rechten Batterie, anstelle dem Gegner eine vernichtete Kartärtschensalve entgegen zu senden.

 

An der linken Flanke wirft die Attacke des Preussenprinz, im zweiten Ansatz, die gegnerischen Husaren vom Felde, der nun versucht im großen Bogen hinter die feindlichen Linie zu kommen. Währenddessen liefern sich die Musketiere des Preussenprinz, unterstützt von einer zweiten Musketiereinheit, ein Gefecht mit der russischen Infanterie um das Dorf.

 

 

Mein Zentrum wehrt einen Angriff der russische Husarendivision erfolgreich ab, die Linie macht nun kehrt, um Front gegen die russischen Dragoner zu machen, die sich nun in ihrem Rücken befinden und bereits meine die Nachschublinie unterbrochen haben.

 

Prinz beim Reitausflug
Prinz beim Reitausflug

Doch an der linke Flanke brechen die Musketiereinheiten um das Dorf, ohne Führungsunterstützung, unter dem Musketenfeuer der Russen zusammen, während sich der Preussenprinz auf seinem Reitausflug befindet. Somit geht das Gefecht gegen die Russen auch recht deutlich verloren.

 

Aufstellung
Aufstellung

Das dritte Spiel am Freitag ist gegen Gruni, einem sehr alten Bekannten, wenn wir uns auch noch nicht in dieser Epochen am Tisch gegenüber saßen. Gruni spielt ebenfalls ein französisches Infanteriekorps, allerdings ohne den internationalen Anhang, aber mit schwerer Kürassierdivision.

 

Ich bin mal wieder Verteidiger und habe mal wieder meinen Hügel im Zentrum, ein schwieriges Geländeteil links davon und ein Dorf rechts davon. Meinen Preussenprinz setze ich links beim schwierigen Gelände ein, die Infanteriedivisionen werden beidseitig und hinter dem Hügel postiert, die Kürassiere rechts hinter der Linie in Reserve. Gruni tritt in einer breiten Front an, mit dem Kürassieren links und zwei Husareneinheiten rechts.

 

Die Anhäherung der französischen Husaren an das Dorf kann ich ihnen erst einmal vermiesen. Zwei Musketiereinheiten befinden sich im bzw. am Dorf, flankiert von den Kürassieren.

 

Meine Husaren gehen um das schwierige Gelände, um die Flanke der Franzosen zu bedrohen, erwecken dabei die Aufmerksamkeit der Kürassiere und verziehen sich wieder.

 

 

Im Zentrum kommt es zu einem Feuerkampf über die gesamte Frontbreite, unter dem meine Preussen, wie so oft, stärker leiden. Rechts erwischen meine Kürassieren noch eine Einheit Husaren, doch nach Ablauf der Spielzeit ist Gruni mit seinen Franzosen im Vorteil.

 

 

Tag eins ist vorbei. Nicht richtig toll gelaufen für meine Preussen, ein wenig besser hätte ich es mir schon vorstellen können. Doch die Fehler lagen bei mir: schlecht aufgestellt, dumm manövriert, Regeln nicht gelesen :o)

 

Tag zwei. Heute habe ich nur ein Spiel gegen Martin, den ich auch schon etwas länger kenne. Martin spielt eine Anglo-Belgische Korps. Der Kern des Korps besteht aus einer britischen Division mit superior Truppen, die es in sich haben, einer Kavalleriedivision und zwei weiteren Infanteriedivisionen zu Unterstützung, in denen sich alles sammelt, was nicht in die direkte Schusslinie soll: Belgier, Holländer, Hannoveraner usw. . Im Laufe des Tages bekam ich den Tip, ich sollte doch mal einen Fluss legen, um meinen Aufstellungsbereich einzugrenzen, damit ich nicht so breit stehe. Keine schlechte Idee, also kaufe ich schnell einen Fluss (ich weis, solch ein Verhalten ist nicht fair) und platzierte ihn auf meiner rechten Flanke. Meinem Zentrum vorgelagert befindet sich ein kleiner, links ein großer Hügel.

 

Meine Kavallerie und der Preussenprinz werden links eingesetzt. Die Infanteriedivisionen sollten in Hinterhangstellung bleiben, um die geringere Fernkampfreichweite gegenüber den Engländern auszugleichen. Der Enländer marschierte schneller nach vorne als ich es erwartete. Am rechten Flügel kommt eine meiner Musketiereinheiten nicht schnell genug ins Karre und wird von der britischen Kavallerie niedergeritten.

 

Doch im Zentrum wirft die Salven aus der Hinterhangstellung die Engländer unerwartet gut zurück (die Schotten wollten ihren Freunden die erste Salve lassen). Mit dem Zentrum in Unordnung fehlt Martins Truppen am rechten Flügel nun die Unterstützung, so dass ich den Angriffen der Kavallerie und Infanterie an diesem Flügel stand halten kann.

 

Am linken Flügel stürzen sich meine Kürassiere auf die schwere britische Reiterei und werfen sie in Unordung zurück.

Leider habe ich im Zentrum keine Truppen, die die Unordung der britischen Infanteriedivision hätten ausnutzen konnten. Als erste kommen mir nun die Schotten entgegen (die sind der Salve entgangen).

 

 

In dem nun beginnenden Feuergefecht bin ich nicht in der Lage meine Truppen zurückzunehmen. Meine Preussen leiden. Doch bevor nun meine Kürassiere zur zweiten Attacke antreten konnen (oder die entscheidene Salve der Briten mein Zentrum dezimiert) ist unsere Spielzeit zu Ende. Diesmal habe ich ur mit einen Punkt Unterschied verloren. Es fühlt sich an wie ein Sieg!

 

Sonntag, das erste Spiel gegen Jacques mit seinem sächsischen Infanteriekorps. Ich bin mal wieder Verteidiger, habe im Zentrum mal wieder meinen Hügel und an der rechten Flanke einen Wald, den ich mit den Füsilieren besetze. Der linken Flanke vorgelagert befindet sich ebenfalls ein Hügel, dort will ich meine Kürassiere einsetzen.

 

Doch so weit kommt es nicht. Jacques geht auf ganzer Line sehr schnell nach vorne. Und meine preussische Infanterie will nicht! Jeder versuch einen Marsch mit meiner Infanterie durchzuführen schlägt fehl. Jeder Moraltest meiner Veteranen geht in die Hose. Der Angriff meine Kürassier schlägt nicht durch.

 

 

Im Wald setzt Jacques leichte Infanterie gegen meine Füsiliere ein, die einen Offizier und Artillerie attachiert haben. Das rockt! Jacques konzentriert immer wieder seine Feuerkraft auf einzelne meiner Einheiten, die dann ordentlich bluten, aber immer wieder gesammelt werden können. Meine Kürassiere muss ich zurücknehmen, dadurch wird der Druck gegen den Hügel größer.

 

Meine Füsiliere müssen den Wald verlassen, dies ist sehr unschön, da die sächsische leichte Infanterie nun freies Schussfeld auf meine Einheiten außerhalb des Waldes hat. Doch bevor es zur großen Katastrophe am Wald kommt ist das Spiel mit Vorteilen für Jacques zu Ende. Ich hätte mal die Finger komplett vom Wald lassen sollen.

 

 

Mein letztes Spiel der Worlds geht gegen Jean Luc. Er hat wieder sein preussischs Infanteriekorps von 1813 auf dem Tisch, das mal wieder mit Unmengen an Attachments gespickt ist. Zum letzten Mal bin ich Verteidiger, zum letzten Mal lege ich ein Hügel in meinem Zemtrum und zum letzten Mal rückt mein Gegner schnell nach vorne. Ich habe die beiden Infanteriedivisonen am Hügel und rechts davon eingestzt, den Preussenprinz links, mit den Füsilieren in einem schwierigen Gelände, und die Kürassiere dahinter in Reserve.

 

An der rechten Flanke stellt ich mich dämlich an um meine Frontlinie zu verbreitern und bekomme direkt ordentlich Beschuss von den anderen Preussen. Diese Flanke bleibt auch weiterhin meine Problemzone. Trotz erfolgreicher Gegenangriffe des Zentrums und der Grenadiere wird die Flanke im Laufe des Spieles weit nach hinten geworfen und schließlich aufgerieben.

 

Meine Angriffe der Kürassiere bleiben ohne Erfolg und nur mit Mühe und Not kann ich sie aus dem Wirkungsbereich der gegenerischen Musketen herausnehmen. Auch die Füsiliere im Buschwerk der linken Flanke müssen, nach anfänglich gutem Gefecht, zurück. Nachdem die rechte Flanke offen ist konzentriert sich der Feuerkampf meines Gegner auf mein Zentrum, das nun auch weich geschossen wird. Mit Ablauf der Spielzeit bin ich zwar nicht gänzlich vernichtet, trotzdem hat Jean Luc mit einer ordentlichen Punktdifferenz gewonnen.

 

 

The Worlds ist vorbei. Ich habe den vorletzten Platz in unserem Turnier belegt und will nicht einmal weinen. Ich habe kein leichtes Spiel mit den Preussen erwartet und viel dazu gelernt. Am liebsten möchte ich meine Armeeaufstellung sofort ändern und direkt weiter spielen. Ich denke Gruni, begeistert vom Martins Aufstellung und beim Einkauf neuer Figuren erwischt, geht es ähnlich.

 

Er kann seine neue Aufstellung im Januar bei der IWC in Brüssel testen. Der neue Termin ist noch nicht auf der Website zu finden, aber ich kann Euch sagen, es wird der 24. und 25. Januar 2015 sein und ich werde mit meinen Russen ins Feld ziehen. 1815 ist das Motto!

 

Weitere Bilder vom Turnier findet ihr hier auf KOMICON oder auf Brückenschlag, schaut mal rein.

 

Und mal sollte es nicht missen: eine andere Sicht der Dinge, bei anderen Schlachten auf Bad Habitz .

 

 

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