Irgendwo bei den Normannen

oder "don't roll ones"

Irgendwo bei den Normannen, gleich hinter Juno. Ragäh nippt an seinem Kelch. Es gab schon mal besseren Wein, mehr im Süden. Gröla hat uns zu den Bretonen geführt, um mit ihnen Beute zu machen. Auf dem Weg nach Juno sollte es Gold geben, doch wir haben keines gefunden. Ein paar wenige Dörfer haben wir geplündert, zusammen mit den Bretonen, die immer mal da sind und wieder davon reiten. Auch bei dem Überfall in der letzten Nacht gab es nicht viel zu holen. Wein, ja vom dem war etwas mehr da, aber nicht mehr am heutigen Morgen. Dafür war das Pferdegetrampel da, das dumpf gegen den Schädel unter dem Helm klopft. Wir dachten es seien die Bretonen, doch es waren Normannen. Ihre Reiter haben uns gestellt, es war zu spät zum Abhauen. Wir mussten uns zur Schlacht stellen.

Gröla mit der Fahne                                           Ragäh der Weinschlürfende

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Meine Wikinger bilden eine Schlachtlinie in der rechten Hälfte der Spielfläche, die Truppen Ragäh des Weinschlürfenden links, die Truppen Gröla mit der Fahne rechts. Der bretonische Alliierte befindet sich auf einem Flankenmarsch, der an der rechten Seite auf das Spielfeld kommen soll.

 

Klaus hat 3/4 der Normannenreiter meiner Schlachtlinie entgegengestellt und zwei Reitereinheiten seitlich meiner linken Flanke. Die gesamte Unterstützung, Bogen-, und Armbrustschützen, sowie Speerwerfer, befinden sich hinter den Reitern.

Mein Ziel ist es mit dem rechten Flügel meiner Schlachtlinie das Dorf zu erreichen, um eine sichere Flanke zu haben und mit den Bretonen um das Dorf in die (möglichst offene) Flanke der Normannen zu stoßen. Die linke Flanke lehnt sich an ein Feld, dass im Bedarfsfall von den Berserker gesichert werden soll. Einfacher Plan, so meine Vorstellung.

Die Reiter von Klaus pressen auch sofort nach vorne und nehmen mir den Raum zu vorrücken. Ist auch noch nicht schlimm, da ich mit meinem Zentrum nicht weit nach vorne will.

Mit der zweiten Runde sind die Normannen in Angriffsreichweite. Mein rechter Flügel hängt nach (don’t roll ones) und mein Flankenmarsch ist noch nicht in Sicht.

 

In der dritten Runde knallen die Normannen in meine Schlachtlinie. Zwar überflügele ich die Reiter links und rechts, doch die Normannen reißen bereits im ersten Anreiten eine Lücke (don’t roll ones).

Mein Flankenmarsch ist weiterhin nicht in Sicht und die Normannen vergrößern die Lücke. Gröla, entsetzt von den schrecklichen Ereignissen in der Schlachtlinie, nimmt seine Fahne vor seine Augen und hängt weiter mit seinem Flügel nach (don’t roll ones).

In der vierten Runde beginnen die Normannen meine Schlachtlinie von der Mitte aus nach links und rechts aufzurollen. Nachdem sie rechts das Aufrollen erfolgreich abgeschlossen haben, stürzen sie sich auf den hängenden Flügel. Gröla, in der Front kämpfend nimmt seinem, ebenfalls in der Front kämpfenden Kontrahenten, mit der Fahne die Sicht und seine Einheit leistet zur Abwechslung mal erfolgreich Widerstand.

Die Truppen Ragähs des Weinschlürfenden leisten in der Schlachtlinie etwas mehr Widerstand, obwohl es bestimmt nur eine Frage der Zeit sein wird bis das Nagen an ihrer Flanke Wirkung zeigen wird.

Die Bogenschützen nehmen die anrückenden Reiter unter Beschuss, der etwas Wirkung zeigt, allerdings ohne die Normannen ausreichend zu beeindrucken.

Nun ist auch die Unterstützung der Normannen parat und wirft sich, unbeeindruckt meiner besseren Faktoren, mit seinen Speerwerfern auf meine Schlachtlinie. Sie hatten recht.

Die Moral meiner Schlachtlinie bröckelt sichtlich.

Doch dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, erreicht der Bretone das Schlachtfeld und stolpert sich (don’t roll ones) wirkungslos in die Schlacht.

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Ragäh vernimmt Schreie. Hektische, panische und gelegentlich hysterische Schreie aus der Richtung von Gröla, vom dem nicht zu sehen ist, bis auf einen Fahne, die zu sehens kleiner wird. Aus der eigenen Schlachtlinie werden die Schreie kontinuierlich weniger und hören sich nicht mehr wie anfeuernde Kampfrufe an, zumindest nicht in seiner Sprache. Ragäh nippt an seinem Kelch. Bitter. Der Wein schmeckt bitter. Die Berserker links von Ragäh sind, im Gegensatz zur Schlachtlinie vor ihm, (noch) gut drauf. Sie werden noch ein wenig halten.

Vielleicht sollte ich mich nach einem anderen Wein umsehen, denkt sich Ragäh, solange es noch möglich ist und wendet sich vom schlechten Schauspiel ab, in Richtung der Schiffe, die gestern noch irgendwo waren. Und wo ist eigentlich der Glückspilz?