Sommer am Teich

Da die üblichen fleißigen  Turnierberichterstatter diesen Termin nicht wahrnehmen konnten und ich die Zeit im Zug füllen musste, habe ich mich einmal mit einem Kurzbericht versucht. Leider habe ich keine Fotos da ich eigentlich nicht vor hatte einen Bericht zu schreiben.

In der Tradition des, bisher immer von Ferdi organisierten, Berliner Sommerturniers stehend, nahm es dieses Mal der Neu- und Wahlberliner Sebastian auf sich ein Turnier auszurichten. Austragungsort war das Verbindungshaus der katholischen Studentenverbindung Suevia. Die vorzügliche Gastfreundschaft erlaubte weiterhin nicht nur das zeitweilige Benetzen des Rachens und das traditionelle abendliche Beisammensein in bester Manier, sondern gestattete auch vielen der Mitspieler eine unkomplizierte Unterbringung auf dem Haus.
Durch die zeitliche Überschneidung mit einer lokalen Con und weiteren persönlichen Umstände verursacht beschränkte sich der Teilnehmerkreis auf einen gemütlichen, aber spielerisch umso stärkeren, Kreis von acht Teilnehmern.
Bei meiner Ankunft am Freitagabend war bereits der beste slovakische Spieler und zugleich derjenige mit der weitesten Anfahrt (ein Panthersprung von 700km), Karol, anwesend. Später stießen noch Martin und Tim aus dem nähern Süddeutschland hinzu, welche den feuchtfröhlichen Freitagabend unter dem Vorsitz unseres Gastgebers, komplettierten. Der nächste Tag begann der spätnächtlichen Schlafstunde des Vorabends unbeschadet, dank eines dysfunktionalen Weckers für mich bereits kurz nach sechs, dies hätte mir Gelegenheit zu einem langen Einschwören meiner Seleukiden Armee gegeben. Leider lies ich diese Chance ungenutzt, was sich noch als Fehler erweisen würde.
Nach dem Frühstück und dem Eintrudeln aller weiterer Mitspieler begann die erste Runde.

Mein erster Spielpartner Julian führte spätrepublikanische Römer ins Felde. Die römischen Legionen, zum nicht geringen Teil als Elite aufgeführt, erwiesen sich trotz des vermurksten Impacts erwartungsgemäß als äußerst zäh und mussten Basenweise gebeten werden den Tisch zu verlassen. Unter Zuhilfenahme meiner der römischen Reiterei weit überlegenen Kataphrakten gelang mir nichtsdestoweniger ein Army Route mit geringen einzelnen Verlusten.
Dieser Erfolg bescherte mir die traditionelle Auseinandersetzung mit Ferdi und seiner Interpretation der späten Seleukiden, welche sich vorallem durch die Wahl von Elite Hetairoi und Argyraspiden Phalanx, statt meiner Kataphrakten und römisch ausgestatteten Argyraspiden Truppe, auszeichnete. Leider endete die Schlacht mit einem ebenso traditionellem Ergebnis, nämlich einer Abfuhr, die sich gewaschen hatte. Es gelang mir nicht meine zahlen- und qualitätsmäßige Überlegenheit auf der einer Flanke in eine taktische zu überführen. Weiterhin verweigerte ich die andere Flanke nicht konsequent genug. Eine Problemstellung die sich auch durch das nächste Spiel am Folgetag durchziehen sollte.

Dieses dritte Spiel am Sonntagmorgen, nach gemeinsamen exzellenten bayrischen Lokalbesuch und Ausklang im hausinternen Kneipkeller am Vorabend, durfte ich contra Martin bestreiten trotz meiner katastrophalen Niederlage gegen den Weltranglistenersten. Auch dieser kommandierte eine Armee der hellenistischen Epoche, die Makedonen unter Alexander dem Großen selbst. Ein Würfelduell zwischen der in etwa gleichstarken jeweiligen leichten Kavallerie beider Seiten versiebte ich leider gleich zu Schlachtbeginn Fortuna geschuldet völlig. Ansonsten entsprach die taktische Situation und meine Kurzschlusshandlungen der Schlacht gegen Ferdi. Soweit zum Lernen aus Fehlern. In Laufe der Schlacht offenbarte mir Martin einen Spielmechanismus, welcher mir, trotz meiner zig Spiele seit der Einführung der zweiten Field of Glory Version und, dass diesem eine ganze Seite im Regelbuch gewidmet ist, völlig unbekannt war. Item steht zu hoffen, dass zukünftig diese Erkenntnis nicht wieder verliere, da diese Regel in einigen Situationen sicher einen gewaltigen Unterschied machen kann. Die, verglichen mit dem Vortag, noch geringere Gegenwehr meiner Truppe führte zu einer zweiten totalen Niederlage.

Mit meiner Leistung nicht vollkommen zufrieden, traf ich, nach dem gemeinsamen thematisch passenden mittäglichen Besuch einer mazedonischen Lokalität, in meinen letzten Spiel auf Tims spätachaemedische Perser. Durch die geschickte Nutzung des ihm nicht ganz ungewogenen Terrains stellte sich meiner alles andere als geländegängigen Truppe eine herausfordernde Aufgabe. Letztendlich erlaubte mir das Festsetzen zweier seiner Plänklereinheiten und das Nutzen meiner numerischen Überlegenheit an flexiblen kleinen Einheiten in Kombination mit dem bis in letzter Minute konsequenten Verweigern der rechten Flanke bei gleichzeitiger Deckung seiner Geländetruppen durch diese einen überzeugenden Sieg zu erringen.

Letztendlich oszillierte meine Leistung zu stark zwischen den Extremen und die Abfuhren waren in diesem Ausmaß sicherlich überflüssig. Über Fortuna steht es mir an dieser Stelle nicht an zu klagen, vielmehr leidet mein Spiel durchaus an der mangelnden extraturnierlichen Spielpraxis.

An dieser Stelle beglückwünsche ich den mit knappen Vorsprung erstplazierten Martin, Ferdi zum zweiten Platz und Karol zum Dritten. Den unglücklichen vierten Platz gelang es mir, trotz der zwei katastrophalen Niederlagen gegen Ferdi und Martin, unter der Beihilfe der Würfelleistung von Julian und Tim zu erreichen, wofür ich ihnen an dieser Stelle danken möchte.
Ein Gratulator ergeht auch an Sebastian für die sehr gut gelungen Organisation und die konsumoptimierte  Bereitstellung der Infrastruktur. Ich hoffe auf die baldige Wiederholung dieses Formats.

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