Üben für Basel

Am Montag traf ich mich mit Martin zu einer Runde FoG. Er war wegen einer Dienstreise in der Nähe, eine Gelegenheit, die es zu nutzen galt. Wir hatten uns vorab auf 600 Punkte geeinigt, um ein wenig für das Turnier in Basel im Oktober zu testen.

Am Rande sei erwähnt, dass wir das auch schon am Tag zuvor getan hatten. Diese Partie verlief für mich aber derart unerfreulich, dass ich sie hier lieber nicht schildere ;-)

Ich spielte Medieval German City Leagues, eine Armee die ich bereits in Rheindahlen im Frühjahr auf einem 600-Punkte-Turnier gespielt hatte. Die Aufstellung hatte ich leicht überarbeitet, um eine zusätzliche Light Foot zu gewinnen.

Die Armee gestand also aus einem stabilen Zentrum aus drei Piken und zwei Einheiten superior Heavy Foot mit Heavy Weapon. Zusätzlich konnte ich drei Einheiten Light Foot, eine Einheit Medium Foot mit Crossbow und zwei Einheiten Ritter aufbieten.

Martin musste ich versprechen, nicht zu veraten was er spielte, darum verrate ich den Namen der Armee hier nicht - aber sie bestand aus einigen Einheiten Heavy Foot Defensiv Spearmen, zwei Einheiten Medium Foot Bow, zweimal Light Foot Bow und zwei Einheiten Streitwagen. :D

Der Tisch geriet nach dem Geländelegen für beide Seiten wunschgemäß offen. Martin hatte an seiner linke Flanke einen Fluss gelegt, der sich als impassable herausstellte. Hier beging ich sofort meinen ersten Fehler: Ich suchte diesen vermeintlichen Schutz für mein Camp - dabei war eigentlich klar, dass ich meine Armee nicht am Fluss würde aufbauen können, da ausgerechnet hier in Martins Aufstellungsbereich zwei enclosed Fields lagen, gegen die ich mangels Geländetruppen nicht anrennen wollte.

Zu Beginn der Partie stand in beiden Armeen die Heavy Foot im Zentrum. Ich hatte auf beiden Flanken die Ritter postiert, die Light Foot lief als Plänklerschirm leicht rechts vor dem Zentrum. Die Crossbowmen versteckten sich zunächst hinter dem Zentrum.

Auf Martins Seite standen gegenüber meiner rechten Flanke die Medium Foot Bogenschützen in den Feldern. Eine Light Foot stand vor dem eigenen Zentrum, die andere wollte in Kolonne am Fluss entlang um mein Lager zu nehmen, was ich nicht würde verhindern können - Martin hatte meinen Fehler prompt bestraft. Auf seiner rechten Flanke standen zwei schwere Streitwagen. Dies sah für mich ebenfalls nicht gut aus. Meine Ritter hatten zwar im direkten Vergleich gegen eine seiner Streitwageneinheiten einen ganz leichten Vorteil, eine Rittereinheit gegen zwei Einheiten Streitwagen ist dann aber doch klar im Nachteil.

Mein Plan war entsprechend einfach und offensichtlich: Meine Infanterie musste schnell vorrücken und das gegnerische Fußvolk besiegen, solange meine Ritter die Flanken noch leidlich schützen konnten. Entsprechend marschierte die Infanterielinie in Doppelzügen vor, während die Ritter zwar Kontakt hielten, aber doch zurückfielen.

Nach zwei Zügen entschied ich zudem, die Armbrustschützen gegen die Light Foot zu schicken, die auf mein Lager zumarschierte - zu spät, wie sich herausstellen sollte. Etwas Pech hatte ich, als eine meiner Light-Foot-Einheiten vor Martins Heavy Foot wegplänkelten, von diesen aber gefangen wurden. So etwas geschieht zwar selten, kommt aber vor.

Der restliche Plan ging allerdings weitestgehen auf. Das Fußvolk traff sich im Zentrum, und nach einem einige Runden andauernden Ringen konnte sich meine Infanterie mit ihren Piken schließlich gegen die Speerträger durchsetzen. Dies dauerte allerdings so lange, dass Martin kurz vor Ende des Kampfes eine seiner beiden Streitwageneinheit in die Flanke meiner Pike werfen konnte. Damit war nun auch noch eine Pikeneinheit verloren.

Dies war allerdings für meine Begriffe teuer erkauft: Um eine Streitwageneinheit für den Flankenangriff frei zuhaben, hatte Martin den Nahkampf mit meinen Rittern mit nur einer der beiden Einheiten angenommen. Dies war zugegebener Maßen (bei im Prinzip gleichen Einheiten) ein Würfelspiel, das ich aber am Ende zu meinen Gunsten entscheiden konnte.

Dies waren dann die entscheidenden Punkte die ich benötigte, um das Spiel zu gewinnen. Insgesamt habe ich einige Fehler gemacht und am Ende durchaus Glück gehabt. Hätte sich meine Infanterie im Zentrum nur etwa langsamer durchgesetzt, wäre ich von der Flanke her in arge Bedrängnis geraten und hätte das Spiel unter Umständen verloren. Auch so konnte Martin noch einige Punkte holen.

Alles in allem war es eine sehr spannende Partie, die mir wiedereinmal bestätigt hat, dass FoG auch mit 600 Punkten sehr gut funktioniert und Spaß macht.