First Knight - drittes Spiel

Drittes Spiel – Alexandre mit Ordonnance French

Alexandre (er will mich wohl einschüchtern ;) )
Alexandre (er will mich wohl einschüchtern ;) )

Im dritten Spiel hatte mich Jacques gegen Alexandre mit seinen Ordonnance French gesetzt. Das war schon mal prima, denn es war nun bereits der dritte Gegner, gegen den ich bis dahin noch nicht gespielt hatte. Alexandre überaschte mich auch prompt, denn er gewann zwar die Initiative, gab sie aber an mich ab. Das geht seit der Regeländerung zwar, wird aber selten gemacht. Wenn man die Initiative abgibt dann am ehesten, um den ersten Zug zu bekommen. Meistens aber überwiegen die Nachteile, weniger Einfluss aufs Gelände zu haben und als erster aufbauen zu müssen, diesen Vorteil. Ich hatte auch durchaus den Eindruck, dass es bei Alexandre eher Unentschlossenheit als ein wirkliches Konzept war, die diese Entscheidung herbeiführte.
Wie auch immer, ich hatte die Wahl des Geländes und entschied mich – wieder einmal – für Agricultural. Der Grund war ebenfalls identisch geblieben: ich wollte möglichst wenig Gelände. Alexandre dagegen musste versuchen, einige Felder ins Spiel zu bekommen, denn Ordonnance French treten nicht ohne Langbogenschützen an, und die lieben Felder. Das Gelände verteilte sich zu meinen Gunsten. Ich hatte links eine Küste gelegt. Daran schmiegten sich einige Felder an, denen ich großzügig aus dem Weg würde gehen können, der Rest des Tisches war offen.
Alexandre baute seine Armee sehr symmetrisch auf. Im Zentrum standen zwei 12er-Einheiten Piken (einmal Franzosen in poor und einmal Schweizer in superior), links und rechts davon je eine Einheit  Ritter, dann jeweils Langbogenschützen, auf der Seite mit dem Gelände zwei 6er-Einheiten, im Offenen eine 8er-Einheit. Drei Einheiten Light Foot standen verteilt vor den eigenen Linien, eine Rittereinheit in Reserve hinter den Piken.

die Ausgangssituation
die Ausgangssituation

Da Alexandre seine Piken im ersten Viertel aufstellte und ich eine recht gute Idee hatte, was da wo kommen musste, entschied ich mich zu dem Versuch, die Partie über die rechte Flanke zu gewinnen. Meine Levy bildeten das Zentrum meiner Aufstellung. Links wurden sie von den beiden Piken flankiert. Diese mussten zusammen den Einschlag der französischen Piken auffangen. Aus dem Desaster der letzten Schlacht hatte ich gelernt und einer Rittereinheit eine defensive Aufgabe zugewiesen: sie stand links der Piken, leicht nach hinten versetzt, und sollte die Flanke der Piken schützen. Da ich auf dieser Seite mit Langbogenschützen rechnen musste war das keine sehr dankbare Aufgabe, aber ich wollte mir auf dieser Seite nicht mehr als Zeit erkaufen.
Rechts der Levies standen dann die beiden anderen Rittereinheiten, rechts davon schließlich die Kavallerie. Sie sollten den linken Flügel der Franzosen angreifen. Vor meinen Piken (und mit den gegnerischen Piken als Ziel) hatte ich meine einzige Einheit Light Foot postiert.
Manchmal sind es die unscheinbaren Einheiten, die eine Partie gewinnen, oder zumindest entscheidend dazu beitragen. In diesem Fall war es eben meine Light Foot. Alexandre rückte mit seinen Piken, den Rittern und den Langbogenschützen im Gelände vor. Seinen linken Flügel hielt etwas zurück. Dadurch entstand eine Lücke, in die die Ritter der Reserve geführt wurden. Warum auch immer, er ging mit seinen Plänklern nicht meine Light Foot an, sondern zog sie eher von dieser fort – ein entscheidender Fehler. Dadurch kam nämlich meine Plänklereinheit ungestört vor seine Piken. Seine Plänker hatten entweder noch einen längeren Weg (auf dem Geländeflügel in Richtung meiner linken Ritter, die ich zurück hielt) oder standen vor meiner Levy, die sich daran nicht weiter störten. Seine Piken aber standen nun vor der Entscheidung, eine Weile nicht mitzuspielen, oder aber meine Light Foot per Attacke zu verteiben. Nicht zu attackieren barg zudem das Risiko, dass nur eine von beide Einheiten alleine attackierte. Alexandre lies beide attackieren. Die Idee hinter einem Plänklerschirm ist es ja, die gegnerische Linie auseinander zu ziehen. Das gelang hier wie im Lehrbuch. Die Schweizer Pike (natürlich, welche sonst) stürmte soweit vor, dass sie meine Infanterie erreichte, während die Franzosen sich in der Attacke kaum bewegten. Schweizer Piken sind zwar immer gefährlich, aber in diesem Fall standen sie gegen ein Gegner, der zwar schlechter moralisiert, aber gleich gut ausgerüstet und vor vor allem deutlich in der Überzahl war. An beiden Seiten überlappt mussten sich die Schweizer meiner deutlichen Übermacht ergeben – und das taten sie angenehmerweise auch noch recht schnell, nicht zuletzt, weil einer sein Generäle in der Frontreihe kämpfte und fiel. In der Verfolgung der geschlagenen Schweizer landeten meine Piken dann in Alexandres poor Pike. Hier hatte ich nun wieder die Überzahl (16 gegen 12 Basen) und diesmal auch noch die Qualität auf meiner Seite – auch die zweite Pike in Diensten des französischen Königs leistete nicht lange Widerstand.
Diesen Sieg hatten meine Piken allerdings nur erringen können, weil sich die Ritter zu ihrer Linken zum Schutz ihrer Flanke geopfert hatten. Denn dort rückten ja eine Einheit französische Ritter, zwei Einheiten Langbogenschützen und eine Einheit Light Foot vor. Ich lies die meine Ritter die gegnerischen Ritter und eine Einheit Schützen gleichzeitig attackieren. Das überlebten sie zwar nicht, aber der Zeitgewinn war entscheidend. Denn bis meine Adligen besiegt waren und sich ihre Verfolger dann noch von der Flucht gelöst hatten war der Pikenkampf entschieden und meine Piken sogar schon ihrerseits in der Verfolgung weit genug von dieser Bedrohung weg gelaufen.

die letzte Szene am rechten Flügel
die letzte Szene am rechten Flügel

Rechts hatte ich inzwischen meinen Angriffsplan umgesetzt. Alexandre hatte hier nun zwei Rittereinheiten. Die 8er-Einheit Schützen hing etwas zurück. Meine beiden freien Levyeinheiten (eine half ja den Piken gegen die Schweizer) waren auf Fernkampfreichweite an die Ritter herangezogen, rechts davon standen meine verbleibenden Ritter. Die Kavallerie hatte ich in Doppelbewegungen um die Flanke bewegt. Alexandre griff nun mit beiden Rittereinheit an. Eine warf sich in meine Levy, die andere in eine meiner Rittereinheiten – meine zweite Rittereinheit rechts davon blieb frei. Dadurch, dass er sein Reserve noch zusätzlich in die Lücke zwischen seiner Infanterie hinein manövriert hatte, waren allerdings seine beiden Einheiten im Augenblick des Angriffs recht schmal und tief gestaffelt (den Platz zum Entfalten hatte ich ihm genommen). Das nahm dem Impact gegen meine Infanterie die Wucht – meine tapferen Bauern überstanden den Einschlag ohne Beeinträchtigung. Sie hatten nun den Vorteil der größeren Zahl mit Overlaps auf beiden Seiten. Auch der Impact der beiden Rittereinheiten blieb ohne Wirkung, was mich hier ebenfalls im Vorteil lies, denn meine Ritter waren aufgefächert und hatten nun im Melee mehr Würfel gegen die Franzosen, denen die eigenen Langbogenschützen den Platz zum Verbreitern nahmen. Entsprechend gewann ich den Melee gegen beide Einheiten – Alexandre verlor pro Rittereinheit eine Base und auch noch einen weiteren General.
In der nächsten Runde attackierte ich nun mit meiner letzten Rittereinheit die Langbogenschützen vor ihrer Nase. Im Feuer stehen bleiben ist eh keine gute Idee, zudem konnte ich noch in dieser Runde meine Kavallerie so heranziehen, dass sie die Flanke der Schützen bedrohen konnten. Sollten sich meine Ritter also nicht durchsetzen können, würde sich das Schicksal der Langbögen in meiner nächsten Runde auf diesem Weg entscheiden. Meine Ritter gewinnen indes den Impact, die Langbogenschützen droppen und Alexandre gleich mit. Er ruft extra einen anderen Franzosen herbei um ihn sein Kapitulationsangebot übersetzen zu lassen: Ich bekomme den Armyrout, er noch mein Lager (seine Ritter, die links gewonnen hatten, waren auf dem Weg dorthin) gutgeschrieben. Ich bin ja eigentlich der Ansicht, dass man FoG immer zu Ende spielen soll, aber na gut. Alexandre hatte offensichtlich keinen Spaß mehr an dem Spiel und das vorgeschlagene Ergebnis entsprach mit hoher Wahrscheinlichkeit dem, was auch entstanden wäre, wenn wir weiter gespielt hätten, also schlug ich ein.

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