AttritiCon 2014

 Erst zum zweiten Male rückte ich gegen Süden, um am AttritiCon teilzunehmen. Das ist fast schon schändlich, da die Koblenzer alljährlich den Weg nach Ulm antreten. Wiedereinmal habe ich meine Deutschen Stadtligen im Gepäck. Doch diesmal mit einer weiteren Option. Nach den letzten beiden Turnieren, in denen meine armen Ritter sich entweder todesverachtend in schweizer Pikenhaufen geworfen haben (und dabei den Tod gefunden haben) oder vor diesen weggelaufen sind, habe ich diesmal abgesessene Ritter dabei, um nicht schon wieder ein Viertel meiner Armee zu verschwenden.

 Mit von der Partie waren Thomas und Andre. Letzterer mit dem guten Vorsatz auf dem angekündigten Bring&Buy keine Figuren kaufen zu wollen (lächerlich, nicht?). Am Abend haben haben wir uns bei Martin einquartiert. Ferdi, Sven und Sebastian ware schon da oder stiessen noch dazu. Am Abend wurden fleischliche und alkoholische Vorräte dezimiert und nach zwei, drei Runden Anno Domini, bei denen ich wieder keine Schnitte gemacht habe, ging es in die Kojen.

 Am nächsten Morgen, nach Danksagungen, dass ich nicht so sehr geschnarcht hätte, und einem Frühstück ging es ins Ruhetal. Verschiedene Spieltische waren bereits aufgebaut und auch das DBMM-Turnier sortierte sich.

 Mein erster Gegner war Sven. Wie gewöhnlich macht er einen aufgeweckten Eindruck (ich hätte vielleicht mehr schnarchen sollen). Oder mehr schlafen, denn ich vergaß Bilder vom Spiel zu machen. Sven hatte Dänen auf dem Tisch. Im Zentrum seine Infanterie, alles andere an den Flügeln verteilt. Irgendwie war mein Haufen noch nicht wach. Meine Flügel knickten im Nahkampf ein und meine Landsknechte, die ich zur Entlastung ins Zentrum werfen, lassen sich von der dänischen Infanterie verprügeln. Mit ganzen 0,8 Punkten verlasse ich den Tisch. Das hatte ich mir so nicht gedacht.

Mittagspause. Nun wird mal so geschaut, was die anderen zu bieten habe. Das Reportoir ist recht umfangreich. X-Wing mit Modellen aus dem 3D-Drucker, Lasalle, Fire & Fury, Saga, DBMM-Fantasy, Kugelhagel und, und, und. Ein umfangreiches Angebot, ohne jetzt alles aufgezählt zu haben.

Das zweite Spiel gegen den zweiten Taunussteiner, Sebastian. Sebastian hat späte Makedonen, mit hässlichen superior Piken, die ich bei den Schweizern schon nicht mag. Also absitzen, zumindest zum Teil. Das Zentrum ist offen, links und rechts liegt Gelände. Das linke Gelände kassiere ich ein, das rechte Sebastian. Vor dem linken Gelände parke ich eine Rittereinheit, die den Makedonen dermaßen imponiert, das sie mit drei Einheiten im Gelände bleiben (zumindest vorerst). Rechts beginnen meine Armbrustschützen wild auf die Reiterei des Gegners zu schiessen. Ein richtiger Erfolg bleibt trotz meiner Überlegenheit aus. Im Zentrum wollen wir's wissen. Schnell rücken unsere Pikenhaufen aufeinander los.

 

Doch bevor ich meine Plänkler zwischen den Reihen entfernen kann, geht mit die eine Landsknechtseinheit durch, stürzt sich auf die Makedonen und .... überlebt!. In der nächsten Runde sind denn auch alle Einhaiten im Nahkampf. Zur Verzweiflung meines Gegners lege ich zwei recht gute Würfelrunden hin. Sebastian schickt links eine Pike zur Überflügelung gegen meine Flanke, doch dort stehen meine Hansa-Marines, die auf solch einen Gegner spezialisiert sind. Wenn ich sonst nichts gewinne gegen Piken, aber die Hansa macht es. So auch diesmal wieder. Die Peltasten, die jetzt aus dem Gelände kommen, sehen sich den Rittern gegenüber und werden von diesen ungeritten.

Im Zentrum werden meine Würfel schlechter, doch bin ich hier nahezu durchgebrochen. Rechts erwische ich nun endlich die Reiterei und mit Sieg gegen die Reiterei gewinne ich die Schlacht (dem Klagelied über den verlorenen General und meinem Würfelglück zu urteilen, das ich den Rest des Tages hören muss,  verliere ich einen Freund).

Sonntag. Der letzte Abend fiel etwas kürzer aus, dafür ging es auch früher aus dem Bett.

Heutiger erster Gegner Tim mit späten Pferdenomaden. Also irgendwas, was ständig schießt und wegläuft. Da ich es nicht sonderlich mag, beschossen zu werden, will ich offensiv vorrücken. Das Zentrum und die rechte Flanke ist frei. Aus Tim's Aufstellung stelle ich mich auf einen Flankenmarsch von der rechten Seite ein und lasse meine Rittereinheiten dort zur Sicherung zurückfallen. Meine Piken befinden sich im Zentrum und sollen dort die Flanke der vorückenden Truppen sichern. Meine vorrückenden Truppen sind alle meine mittleren Fuptruppen, also die, die keinen berittenen Truppen im offenen Gelände begegnen wollen (was hatte mein Gegner nochmal?).

Meine Armbrustschützen habe ich breit, in einer Linie aufgestellt, um je nach Aufstellung meines Gegners, schnell, mit einer Formationsänderung auf diesen reagieren zu können (ich bin ja drilled). So der Plan, so ging er daneben. Meine Armbrustschützen wollen sich, trotz angeschlossenem General, nicht verschmälern und werden von der gegnerischen Reiterei schnell umgeritten. Um die Lage zu stabilisieren werfe ich erst meine berittenen Armbrustschützen und dann eine Rittereinheit in den Gegner. Meine Ritter verlieren ihren Impact gegen Kavallerie! Meine Ritter verlieren ihren Nahkampf gegen die Kavallerie! Meine berittenen Armbrustschützen verlieren den Mut! Sie fliehen und führen den verfolgenden Gegner in den Verlorenen Haufen, der die Verfolger der Armbrustschützen zu Fuß aufhalten sollte und wollte und nun, gegen zwei Seiten kämpfend untergeht. Hallo! Das war nicht der Plan! Wo waren die Würfel aus dem letzten Spiel.

Doch auch bei Tim läuft nicht alles. Sein Flankemarsch kommt nicht. Der Befehlshaber des rechten Flügels erkennt die Notlage und gesellt sich zu der angeschlagenen Rittereinheit, um schlimmeres zu verhindern. Dies schafft er auch! In den nächsten beiden Runden sammelt er die Ritter und verprügelt ihren Gegner. Meine zweite Rittereinheit greift die Verfolger des nun fliehenden Verlorenen Haufens an. Kavallerie. Meine Ritter verlieren ihren Impakt gegen Kavallerie! Meine Ritter verlieren ihren Nahkampf gegen die Kavallerie! Hallo! Das war nicht der Plan! - wiederhole ich mich? - Nicht ganz ich habe keinen Befehlshaber in der Nähe, doch es klappt diesmal auch ohne. Ich gewinne den Kampf gegen die Kavallerie. Am linken Flügel sind Tim's leichte Reiter bei meiner Flankendeckung angekommen und beschiesseen diese. Wie gesagt, ich mag das nicht und benötige einen Befehlshaber der meinen Landsknechten ein wenig Mut zusprechen muss. Meine Hansa jagt leichte Reiter in der Steppe, meine Armbrustschützen zu Fuß und der Verlorenen Haufens haben sich wieder gesammelt, Meine leichte Infanterie schiesst auf leichte Reiterei und meine innere Pike legt sich mit einer gegnerischen Infanterieeinheit an, die sich aus ihrem Gelände getraut hat und gewinnt.

 Tim's Flankenmarsch erscheint denn doch noch, allerdings so spät, das er nicht mehr wirkungsvoll in das Gefecht eingreifen kann. Sieg.

Damit sieht meine Platzierung vor dem letzten Spiel nicht einmal schlecht aus. Doch das ändert sich noch dramatisch. Im letzten Spiel habe ich Ferdi mit klassischen Indern. Er hat mehr Einheiten, mehr Truppen und entscheidend mehr Elefanten! (Wen wundert's). Links und recht von meiner Aufstellung befindet sich Gelände, durch das der Inder seine Elefanten schicken wird. Also hilft nur ein schneller Angriff auf dessen Infanteriezentrum (in dem sich natürlich auch Elefanten befinden). Links von den Landsknechten sitzen die Ritter ab, rechts sich die Armbrustschützen zu Fuß, um deren Flanke zu sichern.

Meine Armbrustschützen schiessen die Streitwagen des Inders in die Flucht (ihre letzte gute Tat). Links gehen meine berittenen Armbrustschützen in einem Pfeilhagel der Inder unter. Die Elefanten stürzen sich auf meine Ritter, die sich, wie nach einen Nuklearschlag, in Luft auflösen. Rechts rückt die Hansa, zum Schutz der Armbrustschützen vor und wird dort von der Elefanten angegriffen. Meine Landsknechte greifen das feindliche Zentrum an. Die Armbrustschützen zu Fuß sollen die gegnerische Kavallerie mit einem Angriff binden, doch verweigern sie diesen, trotz angeschlossenem Befehlshaber!

Damit wird mein rechter Landsknechtshaufen abgefangen und als hätte es sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen verlieren alle Landsknechthaufen ihre Angriffe. Mein Zentrum bricht zusammen! Die Hansa macht es den Rittern nach und geht gegen die Elefanten unter. Niederlage. Kaum zu glauben, dass ich noch 1,4 Punkte bekomme.

 

Nach einem sehr schnellen letzten Spiel beende ich das Turnier auf dem 8. Platz. Nur 0,3 Punkte vor mir ist Chris. Und gegen den geht aus am kommenden Sonntag! Aber um eine ganz andere Wurst.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    WCT (Dienstag, 13 Mai 2014 21:50)

    Super Bericht, auch wenn von Deinem Spiel gegen mich keine Fotos existieren (war vielleicht Vorahnung ;) ). Zwei Siege, zwei Niederlagen sind ein ausgeglichenes Wochenende.
    Gruß
    WCT