Mal wieder in Straßburg

.. oder mal wieder sang- und glanzlos untergehen.

 Es ging mal wieder nach Staßburg oder genauer gesagt: Lingosheim. Den Sprung über den Rhein haben neben mir Uwe, Ralf, Rüdiger und Yogi gemacht. Angesagt war diesmal ein Turnier, in dem nur Armeen zugelassen sind, die bis her noch nichts gerissen haben, also Looser Armeen.

 

Nun ja, da bin ich mit meinen Syrakusanern bestimmt gut aufgehoben.

 Gespielt wird 200 Punkte. Meine Armee besteht (welch Wunder) aus drei Kommandos.

 

  1. Ein Kommando schwere Infanterie Sperrträger [SI] (5 x ordinär, 3x mediorce), mit 4 leichten Infanteristen und brillianten Befehlshaber.
  2. Ein Kommando mit 5x mittlere Infanterie [MI], impeteuos, 2 leichten Infanteristen, 2 mittleren Kavalleristen und kompetenten Befehlshaber.
  3. Ein Kavalleriekommando 4x schwere Kavallerie, 2 x leichte Kavallerie, mit zwei MI-Einheiten zur Flanken in einem Gelände und kompetenten Befehlshaber.

Es ist vorgesehen das SI-Kommando zentral einzusetzen. Die Kavallerie im MI-Kommando und die MI im Kavalleriekommando sollen jeweils mögliche offenen Flanken bzw. Geländeteile in den Flanken sichern.

 

Okay, Feiglingsaufstellung.

Erstes Spiel gegen Thierry, mit Drei Königreiche. Schwere Kavallerie, impact, elite; MI, elite; .... , hmmm? Mir kommen Zweifel bezüglich der Ausschreibung von Looser Armeen.

Thierry ist Angreifer.

 

Nach dem Aufstellen der Armeen stelle ich fest, dass meine Aufstellung nicht so günstig ist. Meine mittlere Infanterie (MI) ist vor der chinesischen Kavallerie und meine schwere Kavallerie (SK) vor den Armbrustschützen. Also Gefechtsfeld-ballett, die schwere Infanterie etwas nach vorne und hinter diesem Schutz einen Wechsel der beiden Flanken durchführen (bin ich berüchtigt für). Mit der Kavallerieflanke klappt das, während die MI Flanke eine 1 Würfel, super, als wenn die schon nicht langsam genug wären. Die Kavallerie der MI-Flanke bleibt in Position, um ein schnelles nachrücken zu behindern. Trotzdem muss ich letzte Element gegen die nachrückende Kavallerie opfern.

 

 Links sind die beiden Kavallerie-kommandos von Thierry zersplittert, seine integrierten Generäle will er nicht in den Kampf schicken, daher können meine links eingesetzten Speerträger und Kavalleristen einzelne Gegner angreifen. Rechts stirbt meine verbliebene MI gegen die Armbrustschützen und den Elite MI bevor meine MI unterstützen kann. Der Rest meine Speerträger im Zentrum, hauptsächlich mediocre, wird von den Chinesen angegriffen, aber meine MI ist frühzeitig da, um die offene Flanke zu schützen. Doch die Flanke ist nicht das Problem, die Chinesen brechen durch die mediocre Speerträger. Meine unterlegene Kavallerie verliert ihre Kämpfe und die Chinesen plündern das Lager, womit das Spiel vorbei ist.

 Das Hauptproblem war, dass ich schon bei der Aufstellung gepennt habe. Thierry als Angreifer hat den ersten Zug und macht es mit unmöglich meine MI in das sichere Gelände zu bringen. Meine Kavallerie hätte an diesem Flügel auch nicht lange stand gehalten, doch hätte ich auf dem anderen Flügel mehr Druck machen können und hätte meine Flanke nicht so weit öffnen müssen .

 Zweites Spiel gegen Jean-Louis, mit Khawazmian. Mir kommen Zweifel bezüglich einer Looser Armee. Überall Kavallerie, elite; ... hm. Die Khawazmian sind Angreifer.

 

Das Gelände zwingt mich in Plantagen aufzubauen. Viel mehr als aus dem Gelände herauskommen wird meiner SI nicht gelingen. Rechts ist ein Hügel, den ich mit meinem Kavalleriekommando in Beschlag nehme. Also raus aus dem Gelände und die MI in Position bringen, damit die Flanke der SI geschützt werden kann. Wie erwartet kommen Reiter angeflogen und beginnen zu schießen, vier Treffer.

 

 Meine Runde, MI in Stellung bringen, ich sammle niemanden. Jean-Louis schießt, vier Treffer. Runde, Meine Würfelergebnisse bei der Fernkampfabwehr lassen zu wünschen übrig. Meine Runde. Einige Einheiten haben schwer gelitten, mit den will ich nicht angreifen, also sammeln. Ich sammle zwei Einheiten. Er schießt. Kein Treffer. Klappt doch, so langsam, also noch eine Runde sammeln und dann angreifen. Er schießt, vier Treffer. Ärgerlich, dass seine Elite immer wieder den einen Punkt hochzieht, der bei mir zu einem Verlust führt. Und wenn man schon den Elitefaktor benötigt, um einen Treffer an der SI zu verursachen, kann man sich vorstellen, wie gut meine Würfelergebnisse waren. Ich sammle ... nichts.

 

 Jetzt bin ich weich genug für ihn. Er bringt den Elefanten nach vorne und greift an. Ich muss mich stellen. Die nachfolgenden Nahkampfergebnisse sind recht ausgeglichen, doch meine vom Fernkampf geschwächten Truppen halten nicht lange durch.

 

 Ich hätte mich sofort nach dem sichern meiner Flanke in den Angriff begeben sollen. Mit jeder Runde warten wurde meine Ausgangposition schwächer, bis es vorbei war.

Nun ja, zumindest gab es ein süsses Ende der Schlacht.

 Drittes Spiel gegen Jean-Michel, mit Burgund. Nun ja, da Burgund immer alles an Truppen haben kann und das auch noch in gut, mache ich mir über die looser Armeen schon keine Gedanken mehr.

 

Jean-Michel legt 2 Gullys. Er will also dahinter in Stellung gehen. Ich entscheide mich diesmal energischer nach vorne zu gehen und meine MI auf den linken Gullys zu hetzen, egal was sich dahinter befindet.

 

Nach der Aufstellung befinden sich hinter dem Gully Artillerie, Bogenschützen und Pike, mediorce. Links ein Kavalleriekommando mit Bogenunterstützung und rechts ein unzuverlässiger Befehlshaber, der seiner Charaktereigenschaft alle Ehre tut. Klingt gut, also nach vorne, in den Gully und schaffe einen Durchbruch hinter dem Gully. Meine SI rückt in tiefer Gliederung nach vorne, um sich schnell gegen Flankenangriffe schützen zu können. Hinter dem Gully wendet sich meine MI nach links und rechts, um den andern Verteidigern in die Flanken zu fallen (der gewöhnliche, langweilige Plan, den sie alle machen). Doch ich bleibe in den Verteidigern stecken. Meine Würfelergebnisse kommen nicht über eine 2 hinaus. Gegen die angreifenden Ritter verteidigt sich meine SI gut, kann aber aus ihrer Überzahl kein Kapital schlagen (Einsen und Zweien). Links kommt meine Kavallerie gegen die Kavallerie der Burgunder in Bedrängnis (Einsen und Zweien), ich kann die Flanke aber nicht frei geben, um den Rücken der anderen Kommandos zu schützen.

 

 Der charakterlose Befehlshabe am andern Ende überlegt es sich noch mal. Meine Rechte Flanke wird bedroht. Die Armbrustschützen nehmen mich recht schnell unter Beschuss. Aber vor lauter Einsen und Zweien mache ich nirgendwo einen Gewinn. Trotz des guten Starts geht meine Armee unter.

 

 Was lief falsch? Ich habe den Würfel der Turnierleitung genommen.

Auf mehr komme ich nicht.

 Sonntag. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit einigen Mitspielern, geht es im vierten Spiel gegen Laurent mit seinen Russen. Das Gelände ist günstig und zu meiner Überraschung platziert Laurent Levys in der Frontlinie. Meine Kavallerie soll seine (bessere) Kavallerie in der offenen linken Flanke beschäftigen während ich im Zentrum vorrücke und die rechte Flanke der Russen umgehe. Rechts ist ein Wald und ein Morast in dem meine MI nicht so schnell vorwärts kommt. Im Zentrum bin ich schnell in Position, die offene Flanke aktuell von einem Morast geschützt. Das Plänklergefecht im Zentrum gewinnt meine überlegenen Plänkler. Langsam kommt Laurents MI an den Morast. Ich greife mit meinen Speeren anbevor er Zeit findet sich in meiner Flanke zu formieren, denn die Verstärkung, die sich um seine MI kümmern soll ist nahezu in Reichweite. Vor mir Speerträger und Levy! Nichts wovor ich Angst habe. Der Kampf wird lange genug andauern, bis ich seine Flanke aufgerollt habe (wie arrogant von mir).

 

 Meine 5 SI erleide in der ersten Nahkampfrunde 10 Verlustpunkte! Außer Einsen und Zweien würfle ich nichts. Ich mache einen Verlustpunkt! Die zweite Nahkampfrunde geht genauso aus. Nach der dritten Nahkampfrunde ist vom meinen 5 Einheiten nichts mehr übrig . Meine MI in der Flanke der feindlichen Linie macht Einsen und Zweien! Ich tue ihm nichts! Links bekomme ich meine Kavalleristen nicht schnell genug vom Feind (passiert mir gerne). Die Levys stürmen auf die Verstärkung, die ich entgegen gebracht habe, und fräsen sich durch diese (Einsen und Zweien). Ich gehe gnadenlos unter.

Schnauze voll. Spieler moralisch gebrochen.

 

Was ging daneben: Klar, die Verzögerung an der linken Flanke und ich habe den Würfel der Turnierleitung genommen.

 Letztes Spiel gegen Vincent, mit Awaren. Auch hier ist das Gelände wieder günstig für mich. Eine offene linke Flanke und Gelände vor dem Zentrum und der rechten Flanke. Vincent positioniert ein Kavalleriekommando vor der rechten Flanke, wo er recht wenig Platz für Bewegung hat, ein Kavallerie-kommando auf einem Hügel an der Spielfeldkante und ein Kavalleriekommando auf einem Flanken-marsch. Ich nehme das Gelände, sicher die linke Flanke mit den Speerträgern und meinen Rücken mit der Kavallerie.

 

 Rechts rücken die Awaren vor, um mich unter Bogenbeschuss zu nehmen. Ich greife die berittenen Bogenschützen mit Überzahl an und bekomme einen auf die Nuss (Einsen und Zweien). Aber Vincent sendet sein Kavalleriekommando vom Hügel zur Unterstützung, bricht aber den Kampf ab, damit ich ihm nicht weiter in die Flanke fallen kann. So gut ich kann nehme ich meine MI wieder in das Gelände zurück, aber die Awaren sind weiter in der Lage mich zu beschießen.

 

Die Spitze meiner SI-Kolonne befindet sich in dem Feld um den feindlichen Kavalleristen den Rückweg, in das Zentrum und zum Lager, abzuschneiden (warum nicht? Seine Lanzenkavallerie bekommt im Gelände, genauso wie meine SI eine -2, aber er verliert seinen Impact, macht mich besser). Links kommt der Flankenmarsch an in dem sich Sperrwerfer befinden (passt meiner SI im Gelände gar nicht). Meine Kavallerie muss nach vorne, um dies zu verhindern, was nur zum Teil gelingt. Mit vereinten Kräften gelingt es meiner SI das Problem im Gelände zu ihren Gunsten zu entscheiden.

 

Dafür befindet sich aber meine Kavallerie wieder mal im Kampf gegen einen (grundsätzlich besseren) Gegner. Um eine angegriffene Einheit zu unterstützen, wirft Vincent seinen brillianten Befehlshaber in einen Nahkampf und verliert ihn. Diese Eins war gut, die nach folgenden nicht. Ich bekomme rechts meine MI nicht schnell genug aus der Schussreichweite der Awaren und erleide weiterer Verluste. Der Weg zum Lager der Awaren ist offen, doch leider reicht die Spielzeit weder zum Vernichten der angeschlagenen Armee noch zum Erreichen des Lagers aus. Ein Unentschieden ist alles was ich erreiche.

 Was ging daneben: Mein Kavalleriekommando wurde von mir rechts aufgestellt, da ich nicht erwartete, das ein feindliches Kavalleriekommando in dem recht engen Raum platziert wird, den ich mit meiner Kavallerie, durch die Geländelücke, besetzen wollte. Nach dem Verlegen der Kavallerie, mit dem Befehlshaber, nach links wurden die beiden dazugehörigen MI-Einheiten nur noch schwer führbar und langsam. Das Kavalleriekommando war dann, in Erwartung des Flankenmarsches, zu weit weg vom Schuss, um schnell eingreifen zu können, was meine SI in Schwierigkeiten gebracht hat. Und, ich habe den Würfel der Turnierleitung genommen, die sich, bis auf den Sieg über den brillianten Befehlshaber (wo eine Eins schon mal nützlich ist), schon wieder sehr zurückgehalten haben.

Somit kassiere ich am Ende des Turniers einen hervorragenden letzten Platz.

Es frustet schon ein wenig, weil man sich fragt, ob man vielleicht einfach zu blöd ist.

Vieleicht reicht es auch schon, die Ausschreibung genauer zu lesen.

Aber das nächste Tunier ist ja bereits in zwei Wochen und ich will auch wieder im nächsten Jahr nach Lingolsheim fahren, weil es trotz allem Spaß macht. :o)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0