Hannoversus Renaissance II - Drittes Spiel

Spiel 3 – Alexander mit Swiss

Alexander - satt vom Käsefondue
Alexander - satt vom Käsefondue

Der Sonntag Vormittag bescherte mir dann Schweizer. Was soll ich sagen? Die Armee ist ein wirklich harter Gegner. Alexander kam mit vier Keilen, große Pikeneinheiten, die bei den Schweizern nicht um sonst „Gewalthaufen“ hießen. Zwei davon waren 10 Basen groß und superior, die anderen beiden waren 16 Basen groß und Elite! Die letzten beiden sind damit nach den Regeln Grand Battlegroups und zählen für die Attritionpoints wie jeweils zwei Einheiten. Soviel stand von vorneherein fest: wenn diese Keile im offenen Gelände in meine Armee einschlügen, egal in welche meiner Einheiten, bliebe auf meiner Seite nur ein großes Loch. Die einzige wirkliche Schwäche der Schweizer Armee: sie hatte neben diesen vier Keilen nur vier weitere Einheiten, zweimal Light Foot, eine leichte Artillerie und eine Battle Group Hellebardiere. Also im ganzen gerade mal acht Einheiten und (wegen der Grand Battle Groups) 10 Attrition Points. 10 Punkte, vielleicht ließe sich da ja doch etwas machen.
Ich gewann wieder die Initiative und wählte als Geländetyp diesmal Tropical – Woodlands stand schlicht nicht zur Wahl. Das Gelände war ordentlich verteilt mit einem zentralen Buschwerk, einem weiteren Buschwerk rechts dahinter an meiner Hinterkante, einem Wald an der linken Tischkante und einem Dorf an der rechten Tischkante. Dazu kam sein sanfter Hügel vor dem Buschwerk an meiner Hinterkante. Ein steiler Hügel hinter dem zentralen Busch sollte keine Rolle spielen – Hügel an der Hinterkante verlieren in FoG:R dramatisch an Bedeutung, wenn kaum Kanonen im Spiel sind.
Alex entschied sich, seine Keile von mir aus gesehen rechts des zentralen Buschwerks antreten zu lassen. Hinter dem Buschwerk standen die Hellebardiere und die Kanonen, davor sollte die Light Foot durch den Busch vorrücken. Ich stellte drei Einheiten Azteken ins Buschwerk an meiner Hinterkante, unterstützt von einer BG Horse, die hinter dem Dorf wartete, ob sie benötigt wurde. Direkt links neben diesem Buschwerk und direkt an meiner Hinterkante standen die Pike & Shot. Die Jungs hatten Fadenkreuze auf der Stirn und hofften im Wesentlichen, dass die Schweizer möglichst spät oder am besten garnicht bei ihnen ankämen. Der Rest meiner Armee nahm links davon Aufstellung. Dieser Teil der Armee sollte schnell vorrücken und versuchen, die Schweizer Light Foot, ihre Artillerie und die Hellebardiere zu fangen und dabei möglichst auch noch das Lager  nehmen. Der Rest sollte schlichtweg möglichst lange aushalten.

Die Ausgangssituation
Die Ausgangssituation

Alex begann denn auch damit, seine Gewalthaufen schnell vorrücken zu lassen mit der klaren Absicht, zwischen den beiden Buschwerken einen Rechtsschwenk einzulegen um dann meine armen spanischen Kolonisten vom Brett zu drücken. Immerhin dürfte spannend werden, wie er mit den drei Warrior-Einheiten im hinteren Buschwerk umgehen würde. Hier ereignete sich dann noch diese Szene: Ich hatte mit überlegt, dass eine Einheit Warrior auf den Hügel passte. Mit Hügelvorteil sollte er mich von dem steilen Hügel eigentlich nicht herunterbekommen. Also zog ich eine Einheit aus dem Buschwerk nach vorne um auf dem Hügel quasi einen vorderen Wellenbrecher gegen die Schweizer Flut zu errichten. Ich hatte gerade den Hügel erreicht als ein Mitspieler vorbeikam und sich erkundigt, ob der Hügel steil sein und Alex dies verneinte. Ich muss ziemlich blass geworden sein. Richtig, der war ja garnicht steil, der was sanft, ich hatte das verwechselt. (Hatten wir nicht im ersten Spiel schon mal das Problem mit geistiger Umnachtung?) Ich also schnell noch einmal Würfel gezählt und POAs berechnet – und noch mal – und noch mal – das Ergebnis blieb immer gleich: ich hatte auf dem sanften Hügel keine Chance. Zum Glück waren die Bergbauern noch weit genug entfernt. Also drehte ich die Einheit wieder herum und lies sie zurück marschieren wo sie wieder rechtzeitig in ihrer alten Position stand, um die Schweizer dort zu empfangen. Dummheit wird halt doch nicht immer bestraft.
Ich warf derweil wie geplant den linken Flügel nach vorne und das tatsächlich mit einigem Erfolg: Eine Light Foot kann ich auf fragmented schießen (1 Punkt), ich erreiche die Artillerie (2 Punkte) und schließlich auch das Lager (Schweizer Käse und 2 weitere Punkte). In der Zwischenzeit hatten die Keile die Lücke zwischen den Buschwerken erreicht. Einer der 16er Elitekeile wagte dort die Attacke auf meine Azteken im Busch. Das war eine heikle Sache, und zwar für beide Seiten. Da die Schweizer in diesem Gelände ungeordnet waren und ich Overlaps bekam hatte ich deutlich mehr Würfel bei gleichen POAs. Allerdings waren der Schweizer Keil zum einen Elite und zum anderen riesig. Sollte ich jemals einen Nahkampf verlieren und dann durch den Verlust einer Moralstufe meinen Würfelvorteil verlieren konnte das ganz schnell schief gehen. Solange das nicht geschah war das Risiko eher auf Seiten der Schweizer. Entsprechend der Bedeutung dieses Kampfes standen denn auch drei Befehlshaber in den drei beteiligten Einheiten in der Frontreihe. Ich hatte Glück, ich verlor die Nahkämpfe nicht (ok, ein mal, aber da bestand ich den Moraltest), aber die Schweizer ließen sich auch ganz lange nicht beeindrucken. Ein gelegentlicher Basenverlust, sonst nichts. Die anderen drei Keile marschierten derweil weiter auf meine Pike & Shot zu.
Die Schweizer Hellebardiere hatten derweil, angetreiben von einem Befehlhaber, einen ganz langen  Marsch vom eigenen rechten Flügel zurückgelegt bis sie schließlich zwischen Dorf und Busch ankamen, um dort den im Busch kämpfenden Keil zu unterstützen. Da gab es nur eins: meine Horse musste sich ihnen entgegenstellen. Nicht schön für die Horse, aber sonst hätte ich den Kampf im Busch wohl verloren. Die Reiter gewinnen doch tatsächlich den Impact und droppen die Hellebardiere. Klingt gut, hat aber das Problem, dass ich jetzt nicht mehr in der Joint-Action-Phase den Kampf abbrechen darf, und auch gedroppt sind die Hellebardiere im Melee noch besser. Entsprechend löst sich meine Horse auch langsam auf. Dabei hat sie aber doppeltes Würfelglück. Zum einen dauert es viel länger als eigentlich zu erwarten gewesen wäre bis sie flieht, zum anderen gewinnt sie zwischendrin sogar einen Kampf und droppt die Schweizer ein weiteres Mal (noch 1 Punkt). Dann haben es meine Reiter aber auch hinter sich.
Inzwischen schaffe ich es zwar immer noch nicht, den Keil im Gelände moralisch zu beeindrucken, aber der Schweizer General war wohl etwas unvorsichtig und fällt im Kampf. Da dem Keil mittlerweile auch so viele Basen fehlen, dass er nicht mehr als Keil gilt, verliert er nun langsam aber sicher doch den Elan. Gerade als die anderen Keile in meine armen Kolonisten einschlagen bricht der Keil im Busch. Da es eine Grand Battle Group war bringt mir das 4 weitere Punkte und damit den Sieg. Ich hatte nur die eine BG Horse verloren und gewinne, sehr zu meiner eigenen Überraschung, 2:10 nach Attrition-Punkten bzw. 23,7 zu 1,3 nach Siegpunkten.

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