Koloniale Spanier gegen späte Russen

Die Anfangsaufstellung
Die Anfangsaufstellung

Bodo hat eine neue Armee für FoG:R fertig - späte Russen aus Duty and Glory. Also war nach langer Zeit mal wieder eine Spiel Renaissance angesagt; endlich möchte ich sagen, denn ich spiele FoG:R sehr gerne, aber leider komme ich nur sehr selten dazu. Als Gegner griff ich wieder auf meine kolonialen Spanier zurück, die ich zuletzt in Hannover gespielt hatte.
Bodos Russen sind im Prinzip eine klassische späte Pike & Shot-Armee. Sie hatten einige Einheiten Pike & Shot mit Muskete und ungerüsteten Pikenträgern, dazu kamen satte vier Einheiten Determined Horse, Armoured aber average, sowie zwei Einheiten Dragoner. Das russische an der Armee waren zwei Einheiten Streltsy, Medium Foot mit Muskete und Heavy Weapon, sowie einige Field Fortifications, hinter denen sich neben zwei Infanterieeinheiten auch die einzige Artillerie (schwer) versteckten. Bodos Armee war komplett average - und meiner Armee damit moralisch klar überlegen, ich hatte nämlich auch noch zwei Einheiten poor dabei. Aber im Gegensatz zu den Russen hatte ich mir einen Great Commander geleistet, der den moralischen Nachteil ein wenig ausgleichen konnte.
Gleich zu Beginn erlebte ich eine unangenehme Überraschung: Ich verlor die Initiative. Eigentlich hoffe ich immer darauf, die Initiative zu gewinnen um dann Tropical als Geländetyp wählen zu können. Damit habe ich dann die Chance auf viele Wälder, durch die ich meine indianischen Hilfstruppen schicken kann. Stattdessen wählte Bodo seinen exotischen Geländetyp - Steppe, so garnicht das, was meine Armee haben will.
Immerhin, Bodo wählte zusätzlich zu einem doppelt großen Open noch drei mal Broken Ground. Ich nahm einen weiteren Broken Ground, zwei Gebüsche und eine Bodensenke. Bis auf die Senke blieb auch soweit alles liegen, so dass das Gelände am Ende doch nicht übermäßig offen war, zumindest nicht in meiner Tischhälfte, wo das meiste liegen blieb. Da ich meine Truppen aber zügig auf ihn zu rücken lies, um so kurz wie möglich im Feuer zu stehen, sollten sich am Ende doch alle Kämpfe im Offenen abspielen.

nach den ersten Runden der Annäherung
nach den ersten Runden der Annäherung

Bodo stellte klassisch auf. Im Zentrum standen die reinen Musketeneinheiten, links und rechts davon die Pike & Shot, an den Flanken dann die Reiter.
Ich machte es ähnlich: Im Zentrum meine Warrior, links und rechts davon die Pike & Shot verteilt, lediglich meine drei Einheiten Horse postierte ich komplett auf die rechte Flanke. Hier stand mir zunächst nur eine Einheit von Bodos Reitern gegenüber, weshalb ich mir durchaus Chancen ausrechnete und schnell vormarschiert. Aber Reiter mit General können in FoG:R dreifach marschieren, was Bodo nutzte, um eine weitere Einheit seiner Reiter heranzuführen. Somit stand es drei meiner Einheiten gegen zwei Einheiten der Russen (meine Pike & Shot kam zu langsam heran). Eigentlich gut für Bodo, denn die Determined Horse bekommen doppelt so viele Würfel, wenn sie die volle Breite nutzen können. Immerhin, die nachgeführte Einheit konnte das nicht, da sie zwischen ihrer eigenen Einheit und der Tischkante so eingeklemmt war, dass sie sich nicht verbreitern konnte. Dieser Kampf war damit fair und das Glück auf meiner Seite. Damit war auch das zweite Duell mit zwei meiner Einheien gegen eine von Bodo im wesentlichen ein Würfelduell. Immerhin, da alle Einheiten average waren, waren Elementverluste für Bodo sehr gefährlich.
Im Zentrum ging mein Plan recht gut auf. Die Russen hatten, von der Artillerie abgesehen, ihre Stellungen verlassen uns boten meinen Hilfstruppen ein geeignetes Ziel. Meine Infanterie verlor im Fernkampf zwar zwei Elemente, kam aber ohne Moralverlust in den Nahkampf. Leider verloren die Russen den Impact, auf den ich hauptsächlich baue, nur an einer Stelle mit Wirkung.

kurz vor dem Clash
kurz vor dem Clash

Links gab es ein kurzes Geplänkel mit einer russischen Dragonereinheit (eine weitere Einheit Dragoner rechts konnte ich einfach wegdrücken), die sich schließlich demoralisiert zurückziehen musste. Schließlich traffen sich die Infanterielinen und zwei der russischen Reitereinheiten attackierten meine Pike & Shot. Hier wurde Bodo dafür bestraft, dass seine Reiter nur average sind, denn er verlor eine Einheit durch Basenverluste - supior hätte noch ein wenig ausgehalten. Damit hätte hier alles gut sein können, aber Bodo erschlug mir einen General, der sich in den Nahkampf begeben hatte, worauf meine Infanterie einen Morellevel verlor. Rechts davon verlor ich in der Infanterie einen weiteren Befehlshaber und in Folge eine Einheit Warrior. immerhin konnte ich mich im Zentrum durchsetzen, nachdem eine zentrale Infanterieeinheit der Russen weggebrochen war.
Am rechten Flügel war ich glücklich und konnte beide Reiter-Duelle gewinnen. Leider verlor ich auch hier einen General. Am Ende hatte ich alle Unterbefehlshaber verloren, aber die Schlacht gewonnen. Glück gehabt möchte ich sagen, denn wäre die Partie zu diesem Zeitpunkt nicht entschieden gewesen, hätte meiner Armee mit nur noch einem Befehlshaber wohl der lange Atem gefehlt.
Alles in allem war es eine spannende, ausgeglichene Partie, mit dem glücklichen Ende auf meiner Seite. Generäle leben bei mir zur zeit gefährlich. Ich hatte vor zwei Wochen auf der German Open in vier Partien insgesamt acht Generäle verloren, nun drei in einer Partie - ich hoffe, das steigert sich nicht weiter.

Positiv bleibt anzumerken, dass FoG:R wieder einmal gezeigt hat, dass es als Regelwerk sehr gut funktioniert, selbst bei so exotischen Armeepaarungen wie der heutigen.

Bodo hat auch einen Bericht angekündigt - ich bin gespannt.

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